Plötzlich und unerwartet: Die Tode russischer Eliten

Putins Todeslisten oder Mafia?

27.06.22 Jevgeny Palant (47)
Der Manager des Mobilfunkanbieters A-Mobile, mit guten Kontakten zu Gazprom zum Kreml, wird von seiner Tochter Polina (20) gemeinsam mit seiner Frau (59) erstochen in seinem Anwesen gefunden.

Dan Rapoport fiel in Washington

04.07.22 Juri Woronow (61)
Der Chef eines Transportunternehmens, das lukrative Verträge mit Gazprom über den Transport bei Projekten in der Arktis geschlossen hatte, wird erschossen im Pool eines Hauses bei St. Petersburg aufgefunden.

14.08.22 Dan Rapoport (52)
Der lettische Manager, der in verschiedene Projekte in Russland involviert war, und bekannte Kritiker Putins stürzt in Washington aus einem Luxus Appartement.

31.08.22. Rawil Maganow (67)
Der Vorstandsvorsitzende des Öl-Giganten Lukoil stürzte aus einem Krankenhausfenster. Russische Medien berichten, er sei beim Rauchen gestolpert. Lukoil hatte sich im März öffentlich für ein Ende des Krieges in der Ukraine ausgesprochen.

10.09.22. Iwan Peschorin (39)
Der Chef der Russischen Gesellschaft für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis war auch für die Erschließung von Bodenschätzen in der Arktis verantwortlich. Bei einem Bootsausflug stürzte er von seiner fahrenden Privatjacht nahe Wladiwostok. Seine Leiche wurde erst Tage später geborgen. Sein Vorgänger Igor Nosow verstarb im März im Alter von 43 an einem Schlaganfall.

14.09.22. Wladimir Sungorkin (68)
Der Chefredakteur der russischen Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda („Lieblingszeitung Putins“) galt als wichtigster Propagandist Moskaus. Während einer Recherchereise in der abgelegenen Region Primorje, hunderte Kilometer von Wald umgeben, erlitt er einen Schlaganfall.

Vorstandsvorsitzende des Öl-Giganten Lukoil
Maganow stolperte beim Rauchen aus dem Fenster
eines Krankenhauses

22.09.22 Anatoly Gerashchenko (73)
Der Leiter des Moskauer Luftfahrtinstituts (MAI) rutschte im Hauptsitz des Instituts aus und stürzt mehrere Treppen hinunter. Das MAI gehört zum Verteidigungsministerium und ist u.a. für die Entwicklung von Drohnen zuständig.

24.12.22 Alexander Buzakow (70)
Der Generaldirektor der JSC Admiralitätswerft, verantwortlich für den U-Boot-Bau, ist „plötzlich verstorben“, wie das Unternehmen mitteilte.

25.12.22 Pavel Antov (65)
Der russische Abgeordnete fiel während einer Indienreise aus Fenster seines Hotels. Nur zwei Tage zuvor starb sein Begleiter Vladimir Budanov an einem Schlaganfall.

25.12.22 General Alexei Maslov (70)
Der frühere Befehlshaber der russischen Bodentruppen in der Ukraine verstarb in einem Militärkrankenhaus. Er war zuvor Sonderbeauftragter des Militärunternehmens Uralwagonsawod LINK, dem größten Hersteller von Panzern.

Marina Yankina, das jüngste Opfer rutschiger Balkone

13.02.23 Generalmajor Wladimir Makarow (72)
Der stellvertretender Leiter der Hauptdirektion für Extremismusbekämpfung des Innenministeriums war einen Monat zuvor von Putin entlassen worden. Er wurde in einem Vorort von Moskau erschossen aufgefunden, man geht von Suizid aus.

15.02.23 Marina Yankina (58)
Die Leiterin der Finanzabteilung des westlichen Militärbezirks des russischen Verteidigungsministeriums war auch für die Finanzierung des Kriegs in der Ukraine verantwortlich. Laut verschiedener Quellen ging sie der Frage nach, warum so viel Geld für Instandhaltung ausgegeben wurde, obwohl offenbar wenig instandgehalten wurde. Sie wurde vor einem Hochhaus in St. Petersburg gefunden. Ihre persönlichen Dokumente seien laut Polizei auf einem Balkon im 16. Stock gefunden worden.

Hinweis: Erstechen ist eine ungewöhnliche Tötungsart. Und für Selbstmord noch ungewöhnlicher.
Professionelle Tötungen verwenden diese Form jedoch häufig. Werden bestimmte Adern getroffen, sackt das Blut so schnell aus dem Gehirn, dass das Opfer in wenigen Sekunden ohnmächtig wird. (Sepuku, Hannibal Lecter) Wird die Lunge punktiert, kann das Opfer schockbedingt nicht mehr Luft holen und damit auch nicht schreien oder fliehen. Es erstickt sehr schnell am eigenen Blut, das in die Lunge läuft.
Schusswaffen machen Lärm, können forensisch leicht zurückverfolgt werden, sind schwer zu beschaffen. Strangulieren setzt eine große Körperkraft voraus, das Opfer kann sich lange wehren, häufig kommt es zu einem Kampf. Daher wird von Trainierten bei unbedarften Opfern häufig ein Messer bevorzugt.

Eine Erklärung, was da vermutlich los ist:

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