Verhandlungen um die Krim?

Falsche Interpretationen und Erfolge für die Ukraine

Derzeit kursieren wüste Spekulationen zu Verhandlungen über die Krim. Obwohl die großen Medien völlig korrekt berichten. Allerdings aufgrund der Titel zu Fehlinterpretation einladen.

Am gestrigen Sonntag wurde ein Interview mit Selenskyj ausgestrahlt. Darin sagte er u.a.
„Wenn wir an den Verwaltungsgrenzen der Krim sind, denke ich, kann man politisch die Demilitarisierung Russlands auf dem Gebiet der Halbinsel erzwingen…“

Das bedeutet NICHT, dass er den Verbleib der Krim als Teil der Ukraine in Frage stellt.
Sondern, dass er es für möglich hält, die Krim so vom Nachschub abzuschneiden, dass dadurch eine Isolation erreicht wird. Die dann die Russen zu Verhandlungen zwingt.

In dem Fall würde die Ukraine dann auf eine militärische Rückeroberung verzichten und so zu sagen die Russen abziehen lassen.

Dies wäre schon möglich, bevor die Ukraine die zitierten Verwaltungsgrenzen erreicht. Beispielsweise wenn sie den Korridor zum Asowschen Meer durchbrechen kann. Beispielsweise bei Melitopol oder Mariupol.
Dann könnte die besetzte Krim nur noch über Schiffe und über die Krim-Brücke versorgt werden. Was alleine aufgrund der Menge sehr schwer sein dürfte. Umso mehr, wenn die Ukraine wieder Zugang zum Asowschen Meer hätte und von dort aus Schiffe und Brücke attackieren könnte.

Moderne Flugabwehr zerstört

Derweil hat die Ukraine offenbar eine weitere S-400 auf der Krim zerstört.
Bei den Flugabwehrraketen Triumf (NATO-Code SA-21 Growler) handelt es sich um das modernste und leistungsstärkste Flugabwehrsystem Russlands.
Es ist der letzte Verkaufsschlager der russischen Rüstung, das System wurde u.a. auch an China, Indien und die Türkei verkauft.

Russland besaß vor dem Überfall auf die Ukraine 60 Batterien (Kompanien) mit 480 Startern.
Wenn ein solches System zerstört wird, erscheint das nicht viel. Doch diese Systeme sind für die Landesverteidigung eminent wichtig. Verliert Russland zu viele, ergeben sich dadurch Lücken in der Landesverteidigung.
So wie dadurch auch die Verteidigung der Krim geschwächt sein könnte.

Der Verlust wiegt also durchaus schwer.
Zum einen, weil es offensichtlich durch genau eine solche Rakete zerstört wurde, gegen die es eigentlich schützen soll.
Zum zweiten ist auf einem veröffentlichten, glaubwürdigen Video eine Explosion und hohe Rauchsäule zu sehen, die nahelegt, dass dort mehr als nur ein Starter getroffen wurde.

Wichtiges Örtchen zurückerobert

Und heute hat die Ukraine die Rückeroberung des Örtchens Robotyne offiziell bekannt gegeben.
Dass die Kämpfer den Ort erreicht hatten, wurde bereits berichtet und durch Geodaten bestätigt.
Robotyne liegt auf dem Korridor nach Melitopol. Die erste russische Verteidigungslinie schein nach wochenlangen, harten Gefechten erreicht zu sein.
Analysten gehen davon aus, dass die weiteren Befestigungen deutlich schwächer verteidigt sind.

Die Ukraine schein das Dörfchen nun jedoch von Osten her zu umschließen. Das Nächste Ziel dürfte das stark verteidigte Städtchen Tokmak südwestlich sein.

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