Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sucht einen persönlichen Fotografen. Für sage und schreibe 400.000 Euro! So wird mit unseren Steuergeldern umgegangen!
Wie jetzt ans Licht kam, sucht der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen einen Hoffotografen. Für sage und schreibe 400.000 Euro. Wie die Bild Zeitung, Focus online, T-Online und Tichys Einblicke am Freitag berichten… Moment, was?
T-Online schreibt nur ab. Focus hat von der Bild abgeschrieben, das steht so im Beitrag. Die Bild Zeitung ist eine populistische Drecksschleuder. Die sich an kognitiv Teilmöblierte wendet.
Aber wenn sogar ein Rechtspopulist wie Tichy drauf anspringt… da kann doch was nicht stimmen.
Kann ich so nicht beurteilen, muss ich nackt sehen
Keiner der Beiträge nennt dazu eine Quelle. Zwar lässt die Bildzeitung sich zu Aussagen wie „Die Bürger lassen sich von keinem Foto mehr blenden, und sei es noch so schön.“ hinreißen, nennt aber weder Details noch genaue Angaben.
Der ausführliche Artikel dazu muss bezahlt werden.
Tatsächlich findet man in keinem Beitrag dazu eine Quellenangabe. Geschweige denn bei den polternden Kommentatoren auf Twitter, wo Hashtag Habeck mal wieder in den Trends auftauchte. Noch die YouTuber und Blogger, die auf die Story aufspringen.
In den Überschriften stehen 400.000 Euro, T-Online spricht im Text aber nur noch von 350.000 Euro. Das alleine lohnt ja schon einmal, sich das zumindest etwas genauer anzusehen.
Alles offen, alles leicht zu finden
Zunächst muss man wissen, dass Aufträge durch den Staat, die Länder, das Militär usw. über Ausschreibungen vergeben werden. Wie eine Stellenausschreibung, das soll gewährleisten, dass jeder sich bewerben kann.
Dabei läuft nicht alles rund, das muss man sagen. Aber 400.000 Flocken für einen Fotografen wären selbst dafür absurd.
Man muss nur auf die Seite des Wirtschaftsministeriums gehen und dort nach den Ausschreibungen suchen. Und siehe da, man findet sofort und weit oben die Ausschreibung mit dem lauschigen Titel:
„Rahmenvereinbarung über fotografische Begleitung des Ministers/der Ministerin und Auftragsfotografie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz“.
Dem aufmerksamen Leser oder wahlweise wutbürgerlichen Choleriker wird aufgefallen sein, dass in der Überschrift der Minister gegendert wird. Aber Robert Habeck ist ja nun einmal ein Mann.
Die Lösung findet sich weiter unten. Da steht nämlich, der Vertrag soll vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2024 laufen. Aber wer weiß schon, ob Habeck im nächsten Dezember noch Minister ist?
Noch verwirrender ist dann die Angabe, der Vertrag könne zweimal um jeweils 12 Monate verlängert werden. Bis Ende 2026. Das wären also vier Jahre.
Habecks Hoffotograf in vier Jahren?
Vier Jahre… Vier Jahre… war da nicht etwas in Deutschland?
Ach ja, die Legislaturperiode.
Ende 2025 sollen schon wieder Bundestagswahlen sein.
Könnte es womöglich sein, dass gar kein Hoffotograf von Habeck gesucht wird? Oder auch nur für Habeck? Sondern dass das Ministerium einen Fotografen sucht? So ganz allgemein? Ein allgemeiner, dahergelaufener, normaler Fotograf, der auch noch im Dienst ist, wenn ganz jemand anderer Wirtschaftsminister ist?
Potzblitz, das würde ja die ganze Überschrift und populistischen Phrasen vom persönlichen Habeck-Fotografen und „Minister Eitel“ (Bild Zeitung) über den Haufen werfen.
Womöglich ist das auch nur eine ganz normale Ausschreibung, und der Minister weiß da nicht einmal etwas von.
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