Russische Abfangjäger bringen US-Drohne zum Absturz

Aufregung um einen Crash

Gestern Morgen wurde eine Drohne der USA von russischen Abfangjägern über dem Schwarzen Meer zum Absturz gebracht.

Bei der Drohne handelte es sich um eine General Atomics MQ-9 „Reaper“.
Die sind nicht zu vergleichen mit den kleinen Drohnen, die man inzwischen aus vielen Videos aus der Ukraine kennt. Sie sind so groß wie kleine Flugzeuge, können auch Raketen tragen, werden aber meist zur Aufklärung eingesetzt.
Bei den Flugzeugen handelte es sich um Abfangjäger vom Typ Su-27.

Die Drohne befand sich in internationalem Luftraum.
Eine solche Aufklärung ist – wie bereits mehrfach erklärt – Gang und Gebe. Es ist nicht außergewöhnliches. Auch dass solche Flugobjekte dann begleitet werden ist völlig normal.

Gefahr einer Eskalation?

Nach Darstellung der USA haben die Piloten der Jets versucht die Drohne zumindest zu stören, indem sie Treibstoff über ihr abgelassen haben. Dabei soll eine Maschine den Propeller der Drohne touchiert haben, so dass sie nicht mehr manövrierfähig war. Daraufhin wurde sie von dem Piloten gezielt zum Absturz gebracht.
Russland bestreitet dieses Touchieren und behauptet, die Drohne sei von selbst auf die Wasseroberfläche geprallt.

Es besteht meines Erachtens nach keine Gefahr einer Eskalation irgendwelcher Art.
Die USA haben den militärischen Vorfall sofort auf die politische Ebene gehoben und den russischen Botschafter in Washington einbestellt. Noch bevor die Meldung veröffentlich wurde war also politisch bereits alles erledigt.

Was vermutlich passiert ist

Meiner Meinung nach ist folgendes passiert:
Die USA haben die Ukraine und vor allem die Krim und die Seestreitkräfte aufgeklärt. So wie es üblich und auch nicht völkerrechtswidrig ist.
Russland muss aber davon ausgehen, dass diese Aufklärungsergebnisse an die Ukraine gegeben werden. Deshalb haben sie logischerweise etwas dagegen aufgeklärt zu werden.

Da die Drohne sich jedoch im internationalen Raum befand, konnten sie sie nicht einfach abschießen. Das hätten die USA und die NATO als Angriff werten können.
Also haben die Piloten versucht die Aufklärung zu verhindern, Beispielsweise dadurch, dass sie Treibstoff über ihr ablassen. Die Jets hätten sich aber auch vor die Drohne setzen können und durch den Turbinenstrahl den Auftrieb und Antrieb der durch einen Propeller getriebenen Drohne stören können.

Dass die Drohne ausgerechnet in dem Moment von selber abgestürzt ist, halte ich für unglaubwürdig. Meines Wissens ist erst einmal eine Drohne dieses Typs abgestürzt, und das auch noch bei einer Landung.
Die Reaper wird von vielen Staaten benutzt, unter anderem von Belgien und Spanien.

Der eigentliche Konflikt und die Verdrehung

Russlandfreundliche Nutzer fragen nun häufig instrumentalisierend auf Social Media, was eine solche US Drohne über dem Schwarzen Meer zu suchen habe.
Dabei wird unterschlagen, dass dies nicht nur im internationalem Luftraum passiert ist. Sondern auch, dass Russland genau das Gleiche macht.

Ebenfalls gestern wurde eine russische Il-78 über dem baltischen Luftraum, also im Bereich des NATO-Luftraumes aber noch im internationalen Luftraum, identifiziert und eine russische AN-148 von einer Alarmrotte begleitet.
Die Alarmrotte bestand aus einem deutschen und einem britischen Eurofighter.

Im Grunde geht es also um den Konflikt zwischen dem Standpunkt der NATO: „Wir klären Euch mit legalen Mitteln auf und das müsst ihr erdulden“ und dem russischen Standpunkt „Wir lassen uns nicht von Euch aufklären“.

Russland hat durch seine Intervention gegen die Konventionen verstoßen und eventuell auch gegen internationales Recht. Dafür ist unerheblich, ob der Propeller nun physisch touchiert wurde oder nicht.

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