Was bedeuten Rechts und Links?

Aus gegebenem Anlass

Es ist nicht alles schwarz und weiß

Das sind nur ein paar Beispiele. Um ein Gefühl dafür zu geben, was der eigentliche Unterschied ist.
Und genau diese Unterscheidungen sind in den Diskussionen auf Social Media völlig verloren gegangen. Weil zu wenige Menschen das wirklich wissen oder einordnen können. Und bei Links und Rechts sofort an Extremisten denken. Was völliger Humbug ist.

Beide Ansätze sind innerhalb des demokratischen Spektrums, das seit der französischen Revolution ja eh weit nach links gerückt ist, völlig legitim. Demokratie bedeutet konstruktiv zu streiten und Kompromisse zu finden.

Ich selber bin – als Beispiel – ziemlich deutlich links. Aber ich trinke sogar ein Bier mit örtlichen Vertretern der konservativen CDU. Und einige Kumpels sind Selbstständige und wählen die FDP, was aus deren Sicht total naheliegend ist. Ich bin sogar aus einer lokalen, eher linken Partei ausgetreten, weil die durchknallen. Das bedeutet Demokratie.

Ich habe bei vielen Fragen sogar recht konservative Vorstellungen. Viele sind überrascht, dass ich beispielsweise Hierarchien erst einmal als gegeben ansehe, gegen die man dann mit demokratischen Mitteln etwas tun sollte. Dass ich die aufgesetzte, verhätschelte Wokeness einiger Millenials zum kotzen finde. Die hätten damals sicher nicht an den Straßenkämpfen gegen die SA teilgenommen. Und dass ich zum Beispiel für eine schnelle und harte Abschiebung von Asylbewerbern bin, die keine Chance auf einen Aufenthaltsstatus haben. Doch selbst das hat ja in sich wieder linke Ansätze. Weil ich nämlich finde, dass es nicht sein kann, dass in Bayern sogar gut Integrierte abgeschoben werden, und in Bremen keiner. Das widerspricht dem internationalen Ansatz, in diesem Fall zwischen den Bundesländern.

Man kann also gar nicht immer aufgrund einer Aussage oder These sagen, ob jemand eher links oder rechts ist.

Die Sitzverteilung im Budnestag von rechts nach links. Tradition seit 1789. (DBT/Schmitz/Klimpel)

Kein Volk, nur völkisch

Aber wenn ich in nun aktuell einem Kommentar zur Einstufung der Jungen Alternative durch den Verfassungsschutz lesen muss, dass es ja keinen Beweis gäbe, dass die Junge Alternative rechts sei, bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Nicht rechtsradikal, rechts!

Nein, da muss man auch nicht mehr über die Rechtschreibfehler diskutieren.

Manchmal gucke ich ja. Und dieser Account hat ein (vom Format her völlig unpassendes) Titelbild:

„Ich bin kein Reichsbürger, kein rechter, kein linker, ICH BIN EIN ES REICHT MIR BÜRGER!!! Schluss mit der Verblödung des Volkes!“

(sic)

Doch, Libbelein, Du bist sehr eindeutig rechts. Und ein Paradebeispiel. Ich würde sogar sagen rechtsextrem. Nach allgemeinen Definitionen. Ich habe Dein Profil gesehen.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du versuchst bewusst den Begriff „rechts“ zu verzerren. Wofür in einer demokratischen Gesellschaft eigentlich gar kein Anlass bestünde. Demokratische Rechte und Linke stehen dazu. Also vermutlich eher Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und Ablehnung der Demokratie.
Oder Du bist tatsächlich so ungebildet, dass Du gar nicht weißt, was Du da erzählst. Dann kann ich Dir aber versprechen: Du bleibst auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter, völlig egal wer gerade regiert.

Ich tendiere zu ersterem. Ein Vertreter der Hetzer und Scharfmacher, was dann Ungebildete aufgreifen, um es am Stamtisch weiter posauenen. Darauf deutet auch das Profil hin.

Ich frage mich tatsächlich, was Mitläufer glauben, was in ihrem Leben besser werden würde, wenn die AfD an die Regierung käme. Wie ich mich grundsätzlich frage, wie ein Angehöriger des Prekariats überhaupt rechts sein kann.
Wenn ein Flüchtling mit schlechten Sprachkenntnissen, keinem sozialen Netz und schlechter Ausbildung mir meinen Job wegnehmen kann, sollte ich mir mehr Gedanken darum machen, was für einen scheiß Job ich habe. Und woran das liegt. Raketenwissenschaftler und Gehirnchirurgien sind selten beim Arbeitsamt. (Übrigens eine ziemlich rechte Sichtweise. *zwinkazwinka)

Sie hätten sich mal mit meiner Omma unterhalten sollen. Die nie die Chance hatte eine Ausbildung zu machen und bis zur Rente fleißig in Großküchen malocht hat. Einfach mal um zu hören, wie toll und sicher es denn damals so war. Ohne „Neger“. Unterm Kaiser.

Da muss man das Volk nicht verblöden. Das Problem ist, dass dieses Volk bereits blöde ist.
Die sind nicht einmal das Volk. Die sind nur völkisch.

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